Zur Landestagung im Hotel Aquino begrüßte der Landesverband Berlin die Bundesgeschäftsführerin Bianca Biwer, den Geschäftsführer der WEISSEN RING Stiftung Walter Bischof und Michael Tosch, Berater vom Opfertelefon. Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Gäste waren gekommen. Zu Beginn berichtete die Landesvorsitzende über das letzte Jahr des WEISSEN RINGES. U.a. stellte sie den vorläufigen Jahresabschluss 2014 vor. Der Verein steht nach wie vor finanziell auf gesunden Füßen und hatte 2014 eine Überdeckung i.H.v. mehr als einer Million EURO zu verzeichnen bei einem Jahresvolumen von mehr als sechzehn Millionen EURO. Rund die Hälfte des eingenommenen Geldes wurde auf die Opferhilfe verwendet, rund ein Drittel für die anderen Satzungsziele (Öffentliches Eintreten für die Belange der Opfer und Prävention) und 17 % für die Verwaltung. Ab Juli d.Js. können Sie den endgültigen Jahresabschluss 2014 wie gewohnt im Internet nachlesen. Danach berichtete Sabine Hartwig über die Altersstruktur der 120 Ehrenamtler des Landesverbandes und äußerte sich zufrieden über die gute, fruchtbare Durchmischung von Jungen Mitarbeitern und „Best-Ages“ im Landesverband. Schließlich fügte die Landesvorsitzende noch die Neuerungen im Landesbüro an, auf der personellen Ebene unsere Praktikantin Monika Gwiazda-Pytel, die uns bis Ende August begleiten wird, und auf Ausstattungsebene die neue Aktive Wandtafel mit Beamer und Laptop im Konferenzraum. Die großzügige Spende der Stromnetz GmbH 2013 machte diese Anschaffung möglich. Michael Tosch, Berater des Opfertelefons, gab einen kurzen Abriss über die Entwicklung des Opfertelefons. Begonnen hat alles mit Call-Centern, die vom WEISSEN RING beauftragt wurden, und damals noch kostenpflichtigen Anrufen. Die Anrufe erfolgten überwiegend in der Zeit von 07.00 bis 22.00 Uhr. Aus diesen Erfahrungen heraus entstand dann 2010 die Entwicklung und Gründung des Opfer-Telefons mit gebührenfreier, deutschlandweiter Nummer: 116 006. Heute arbeiten an sieben Tagen der Woche in der Zeit von 07.00 bis 22.00 Uhr in fünf dreistündigen Schichten in Doppel- und z.T. Dreifach-Besetzung insgesamt 100 ehrenamtliche Telefonberater. Michael Tosch Die Ehrenamtler durchlaufen nach ihrer Bewerbung ein mehrstufiges Bewerbungs- und Ausbildungsprogramm und sind danach für ihre Weiterbildung in das Seminarsystem des WEISSEN RINGS integriert. Dafür werden am Seminarstandort Vallendar bei entsprechenden Seminaren mehr Seminarplätze angeboten als an anderen Standorten, um die Anmeldungen aus dem Bereich des Opfertelefons auch bedienen zu können. Die Bundesgeschäftsführerin beschrieb in ihrem Referat die aktuellen Arbeitsgebiete, die hauptsächlich in der bundesländerweiten Lobby-Arbeit für das 3. ORRG und der Novellierung des Sozialen Entschädigungsrechts (SER) besteht. Dem 3. ORRG, das vermutlich im vierten Quartal Gesetzeskraft erlangen wird, werden dann noch erforderliche Gesetze und Verordnungen in den Bundesländern folgen, die Einrichtung und Abläufe der Psychosozialen Prozessbegleitung betreffen. Sie konnte berichten, dass der Bundesrat – also die Ländervertretung – sich in erfreulichen Punkten der Argumentation des WEISSEN RINGES angeschlossen hat und deshalb Änderungen des Gesetzesentwurfs zum 3. ORRG fordert. Des weiteren berichtete Frau Biwer über Schwerpunkte in der Öffentlichkeitsarbeit, die bewirken sollen, dass der Bekanntheitsgrad des WEISSEN RINGS steigt. So ist bsw. vor kurzem die Plakat-Aktion „Stummer Zeuge“ bundesweit gelaufen. BundesgeschäftsführerinBianca Biwer Nach dem leckeren Lunchbuffet berichtete Walter Bischof über die WEISSE RING Stiftung und betonte die eigene Rechtsform der Stiftung, die rechtlich vom Verein losgelöst ist, jedoch ihrer Satzung nach ganz ähnliche Ziele verfolgt. Die Stiftung sieht sich nicht als Konkurrenz zum Verein. Bei der Einwerbung von Zuwendungen gilt: Alle Spenden sollten zuerst an den Verein gehen, erst danach an die Stiftung. Herr Bischof berichtete von den Aktivitäten der Stiftung und dem Forschungsauftrag, den sie an die Universität Heidelberg vergeben hat. Am Ende der Landestagung berichtete Sabine Hartwig noch über Aktuelles aus dem Bereich der Aus- und Weiterbildung. Der WEISSE RING hat 2014 ein Kooperationsvertrag mit der Goethe-Universität Frankfurt/M. geschlossen, wonach unser Seminarsystem zertifiziert werden soll. Erste Zwischenergebnisse der Universität weisen aus, dass ab 2016 das Grundseminar eine Überarbeitung erfahren und zeitlich ausgedehnt werden muss, da Teile aus dem Aufbauseminar bereits im Grundseminar vermittelt werden sollen (Erstgespräch) und darüber hinaus der Elektronische Datenaustausch (EDA) hier implementiert werden soll. Es liegt nahe, dass danach auch das Aufbauseminar überarbeitet werden muss. Außerdem berichtete Sabine Hartwig über die inhaltliche Neugestaltung des Seminars „Arbeit mit unterschiedlichen Opfergruppen“, das ab 2016 ganz auf die Erkenntnisse aus der Viktimologie (Lehre vom Opfer) abgestimmt sein soll. Hier hat auch bereits ein zweitägiges Referenten-Seminar mit den entsprechenden Referenten stattgefunden, die sich durchwegs begeistert über die neuen Inhalte zeigten. Und schließlich berichtete die Vorsitzende des Fachbeirates von dem großen Ansturm von Bewerbungen zum Besuch der OEG-Workshops, so dass hier zusätzliche Veranstaltungen eingeplant werden. Nachricht darüber gibt es über die Landesbüros. Es ist geplant, die OEG-Workshops (oder ab 2016 ggf. die „SER-Workshops“) fest im Seminarsystem zu verankern. Am Ende wies Sabine Hartwig auf die am 07.10.2015 in Berlin geplante Fachtagung hin: „Meilenstein oder Kieselstein? Was bedeutet die EU-Richtlinie für den Opferschutz in Deutschland?“ Die Fachtagung veranstaltet der Landesverband Berlin in Kooperation mit der Landeskommission Berlin gegen Gewalt und mit Unterstützung durch die Berliner Polizei. Es handelt sich um eine ganztägige Informationsveranstaltung im Festsaal des Rathauses Charlottenburg. Am Ende der Landestagung ehrte die Landesvorsitzende folgende anwesende MitarbeiterInnen für ihre Zugehörigkeit: 5 JahreMartina LinkeHolger KuhrtDetlef FritzSiegrid HagemannKlaus-Dieter WelkeDr. Kristina Woelke 10 JahreAlexander FetkeNeu im Verein wurden begrüßt:Alexander WeschenfelderMarianne FröhlichRolf Perder Zu ihrer eigenen Überraschung wurde Sabine Hartwig zum Schluss selbst noch geehrt: Bianca Biwer überreichte Urkunde und Blumenstrauß für 20 Jahre WEISSER RING und gab einen kurzen Abriss über die 20jährige Tätigkeit der früheren Außenstellenleiterin. Sabine Hartwig bedankte sich am Schluss der Veranstaltung bei dem Team ihres Landesbüros für die gute Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.16.05.2015 – Hotel Aquino